Essenz
Ich behaupte, daß du dir auf dem Weg hier her bereits so viele Tools und Methoden angeeignet und ausprobiert hast, daß du problemlos als Tooligan für den FSV Hättewärekönntewenn durchgehst. Wenn du in den Schwellenbereich kommst, sind Methoden und Tools unnötige Ablenkungen. Schwellenräume brauchen nichts als Wahrheit. Deine Wahrheit.
Was zuvor geschah…
Ich bin selbst ein Wanderer zwischen den Welten. Permanent auf der Suche nach dem Universalrezept, mit dem sich wenn möglich bitte alle Probleme der Welt erklären und lösen lassen. Mich läßt einfach der Gedanke nicht los, daß es soetwas wie ein Universalrezept gibt, auf dessen Grundlage sich einfach alles machen läßt. Wenn du einmal begriffen hast, was die Basis für eine gute Sauce ist, kannst du sie nach Lust und Laune oder nach Anlaß abwandeln. Geschmackskomponenten hinzufügen oder eben andere weglassen. Letzten Endes ist es doch immer Sauce.
Erkenntnismomente
In meinem letzten Erkenntnismoment habe ich einiges an mir selbst bemerkt, das ich mit dir teilen möchte. Vor kurzen hätte mich diese Situation noch schwer erschüttert und mich völlig aus dem Konzept gebracht. In diesem Moment merke ich, daß meine Liebe und Zuneigung scheinbar abgelehnt, liegengelassen und teilkonsumiert wird. Mein Körper ahnt einen Schmerz voraus und ich merke, wie sich Entsetzen und Angst in mir breit machen. Und dann passiert nichts. Also – natürlich passiert nicht nichts. Aber es zeigt sich nicht das, was ich aufgrund meiner Erfahrungen erwarte.
Erlebnismomente
Es zeigt sich echte Traurigkeit und Betroffenheit, als mir die Tränen in die Augen schießen und über die Wangen rollen, als ich zuhöre. Der antizipierte Schmerz, das Zusammenkrampfen um mein Herz und das auf links ziehen meiner Innereien, das gewöhnlich darauf folgt, bleiben aus. Meine Traurigkeit und Betroffenheit bleiben. Auch meine Tränen fließen weiter. Aber der Aufruhr bleibt aus.
Erfahrungsmomente
Stattdessen bin ich ganz da, so wie ich jetzt bin. Ich höre alles, ich sehe alles, ich fühle alles, ich nehme alles ganz klar wahr und etwas in mir verschiebt sich.
Die Selbstanklagen, das panische Suchen nach Lösungen für diesen Moment oder zukünftige Konsequenzen und vor allem die Idee, daß dieser Moment und das Gesagte mir mein Empfinden, meinen Ausdruck dessen und letzten Endes meine (emotionale) Existenz absprechen, bleiben aus.
Stattdessen ist da aufmerksame und präsente Klarheit in mir.
Meine Tränen sind mittlerweile getrocknet, weil ich das Gefühl durchgefühlt habe und alles, was ich dazu sage ist: „Das sagt mehr über dich als über mich.“
Es ist eine Feststellung für mich, die ich laut ausspreche und in den Raum stelle.
Klarheit
Es ist meine Wahrheit. So wie mein Empfinden wahr ist. So, wie ich mein Empfinden klar und unmißverständlich ausdrücke. Es ist wahr, wenn ich sage, daß ich dich liebe. Wenn du das nicht annimmst, endet weder dieses Gefühl in mir, noch verneint es dadurch meine Existenz. All die alten Geschichten, die ich über mich oder die Welt oder das, was wir als Liebe vermittelt bekommen, erzählt und geglaubt habe, enden in diesem Moment stiller Wahrheit. Meiner Wahrheit.
Wahrheit
Wahrheit ist nicht laut. Wahrheit klagt nicht an. Und Wahrheit muß auch niemandem ins Gesicht gebrüllt werden. Kannst du natürlich machen, wenn dir danach ist oder du denkst, das hätte einen größeren Effekt. Wahrheit braucht keinen Verstärker, weil sie durch sich selbst wirkt. Wahrheit folgt immer Momenten absoluter stiller Klarheit in deinem Innern und braucht von Natur aus weder Chi-chi noch Glitzer. Weil sie einfach IST und nicht braucht. Sie braucht keine Bestätigung.
🤗
ich seh dich,
